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Info-Mappe für Schweizer Parlamentarier
Wilhelm Tux führt Direct Mailing Aktion durch
Bern, 25. Februar 2003. In dieser Session befasst sich der Nationalrat mit der Informatik-Strategie des Bundes - zumindest wenn es nach der Kampagne für Freie Software, Wilhelm Tux, geht. Der unabhängige Verein will durch konsequentes Lobbying und gezielte Information erreichen, dass Freie Software in der Verwaltung zum Einsatz kommt.
In der Schweizerischen Bundesverwaltung dominieren wenige Hersteller die
Softwarearchitektur. Die Verengung der Horizonte der Beschaffungspolitik
auf einzelne Anbieter ist für Dr. Dietrich Feist, Präsident der Kampagne,
ein nicht haltbarer Zustand. "Im Moment arbeitet der Staat im
Informatikbereich so, als würde er mit Steuergeldern Autobahnen bauen, auf
denen dann aber nur Autos eines bestimmten Herstellers fahren dürfen",
meint Feist. Es gehe jetzt darum, das Problembewusstsein bei den
Volksvertretern zu schärfen und neue Lösungsansätze denkbar zu machen.
Dabei ist die Schweiz keineswegs Experimentierfeld für eine offene
Informatik-Strategie. Deutschland, Schweden, Israel und viele weitere
Staaten haben diesen Schritt bereits erfolgreich getan und setzen Freie
Software in ihren Verwaltungsapparaten ein. Dabei konnten deutliche
Kosteneinsparungen realisiert werden.
Für Feist sind jedoch nicht die kurzfristig realisierbaren finanziellen
Vorteile entscheidend. "Unsere zentrale Forderung sind offene Standards.
Das heisst, dass elektronische Dokumente in Formaten gespeichert werden
sollen, die nicht nur mit der Software eines bestimmten Herstellers gelesen
und geschrieben werden können. Nur das gewährleistet eine nachhaltige
Nutzung dieser Daten."
Die Kampagne für Freie Software hat ein kompliziertes Anliegen. Um den
Verantwortlichen nicht nur Argumente, sondern auch eine Menge
Hintergrundinformationen als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stellen
zu können, erarbeitete der Vorstand eine Informations-Mappe, die keine
Fragen offen lässt. Neben dem sechsseitigen Informations- und
Argumentationspapier über den Einsatz Freier Software in der Verwaltung
enthält die Mappe auch eine Broschüre, die die Funktionsweise der
Entwicklung Freier Software erklärt.
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