LibreOffice, die verbreitete freie Office-Suite, kann von jedermann gratis benutzt werden. Sie wird von vielen Freiwilligen und Firmen gemeinsam entwickelt, zeichnet sich daher durch einen grossen Funktionsumfang aus und wird unter einer Freien Software-Lizenz veröffentlicht. Diese Lizenz ermöglicht es, eigene, zusätzliche Funktionen zu entwickeln (oder entwickeln zu lassen) und diese dann wiederum im LibreOffice-Projekt zu integrieren.
Wilhelm Tux will dieses Geschäftsmodell mit einem verbesserten Feature fördern: Die Erstellung von digital signierten PDF-Dokumenten direkt aus LibreOffice heraus. Für die Finanzierung des Projekts führen wir ein öffentliches Fundraising durch.
Flexibles Geschäftsmodell ideal für Funktionserweiterung
Da Open-Source-Programme in der Regel gratis zur Verfügung stehen, geht bei Anwendern oft vergessen, dass bei ihrer Erstellung durchaus Kosten entstehen. Daher sind es neben vielen freiwilligen Entwicklern oft Firmen, die einen entscheidenden Beitrag zur professionellen Entwicklung der bekannten Open-Source-Programme (wie z.B. Firefox, Thunderbird oder eben LibreOffice) leisten. Der entscheidende Punkt ist, dass die so entstehenden Programme unter einer Freien Lizenz stehen, also nicht das Eigentum einer einzelnen Firma sind.
Diese Freien Software-Lizenzen ermöglichen es nun auch andern, stabile, business-taugliche Funktionen und Erweiterungen zu diesen Programmen professionell zu entwickeln. Natürlich fallen auch dabei wieder Kosten an, und daher hat sich hier ein Markt etabliert, der dem effektiven Bedarf von Firmen und Privaten gehorcht, und nicht den Spielregeln grosser Software-Konzerne. Denn auch die im Auftrag erstellten Erweiterungen und Entwicklungen werden wieder in den freien Entwicklungszweig zurückgegeben.
Wilhelm Tux will nun dieses sehr flexible Geschäftsmodell fördern, und organisiert daher ein Fundraising, um eine in unseren Augen wichtige Funktion für die privaten wie geschäftlichen Anwender von LibreOffice verfügbar zu machen: Die Erstellung von digital signierten PDF-Dokumenten direkt aus LibreOffice heraus.
Digitale statt handgeschriebene Unterschriften
Viele Verträge werden heute handschriftlich unterzeichnet, obwohl die elektronische Unterschrift grundsätzlich rechtlich anerkannt ist. Werkzeuge, welche das sogenannte digitale Signieren ermöglichen, sind aber oft umständlich, eingeschränkt einsetzbar oder nicht ganz billig.
Der Zweck digitaler Signaturen ist derselbe wie bei handgeschriebenen Unterschriften: Sicherzustellen, dass das Dokument wirklich von dem behaupteten Autor stammt. Statt Papier und Stift verwendet man im elektronischen Dateiaustausch digitale Schlüssel, welche die Identität des Unterzeichners anfügen und zudem dem Dokument die Echtheit bescheinigen. Digitale Signaturen sind eine Voraussetzung, um wichtige Dokumente elektronisch statt auf Papier zu versenden oder zu archivieren. Man denke etwa an einen Vertrag, bei dem beide Seiten sicher sein müssen, das selbe Dokument zu unterschreiben.
PDF-Signaturen müssen heute meist mit einer separaten Software oder einem proprietären Programm erstellt werden, das für einen spezifischen Anbieter zugeschnitten ist.
Funktionserweiterung: Klein, wichtig, effizient
Die Office-Suite LibreOffice kann zwar bereits normale Office-Dokumente im ISO-standardisierten ODF-Format signieren, nicht jedoch daraus erstellte PDF-Dateien. Wer allerdings "Experimentelle Funktionen aktivieren" einstellt, bringt LibreOffice dazu, dass die Funktion "Exportieren als PDF" ein Register "Digitale Signaturen" mit entsprechender Funktionalität anzeigt. Diese funktioniert jedoch derzeit noch unzuverlässig, da der Code, der aus einem "Google Summer of Code" Projekt stammt, damals (2012) nicht zur Produktionsreife entwickelt werden konnte.
Dennoch sind dank dieser Vorarbeit relativ bescheidene ca. 8 Tage Entwicklung notwendig. Nach Gesprächen mit LibreOffice-Entwicklern hat Wilhelm Tux die Firma Collabora als idealen Partner ausgewählt. Collabora lässt sämtliche im Kundenauftrag durchgeführten Entwicklungen und Erweiterungen wieder in das Projekt einfliessen. Die zusätzliche Funktion "Digitale PDF-Signaturen" bleibt also freie Software.
Fundraising: "Die ganze Welt" profitiert
In der ersten Phase wird Wilhelm Tux versuchen, die benötigten finanziellen Mittel über Unterstützungszusagen von Unternehmen, Institutionen und Privaten zu sammeln. Gesamthaft werden 8'000 € (ca. 10'000 Fr.) benötigt. Das ist eigentlich nicht übertrieben viel, findet Wilhelm Tux. Schliesslich profitiert "die ganze Welt" wieder davon, jedenfalls nicht nur Käufer teurer Lizenzen.
Sobald die benötigten Mittel zugesagt sind, wird das Fundraising geschlossen. Wilhelm Tux wird dann den Auftrag an Collabora erteilen, die bestehende "experimentelle" Funktion zur Erstellung von digital signierten PDF-Dokumenten zur Produktionsreife fertig zu entwickeln. Diese wird im stabilen Zweig von LibreOffice integriert.
Eine sehr open-source-affine Spendenplattform: goteo.org, darueber hat auch gnupg seine Sammlung gemacht. Ich werde mich, wenn's ans Zahlen geht, mit ca. 20-50 EUR beteiligen.
oder aber freedomsponsors.... dort sind schon viele funktionsbezogene Finanzierungsaufrufe für LibreOffice eingestellt und unterstützt als Zahlungsweise Bitcoin und Paypal:
https://freedomsponsors.org/search/?s=&project_id=149&project_name=&operation=BOTH
Mir wurde im Zuge "SEPA-Umstellung" kommuniziert, dass man im Inland keinen BIC - für Auslandsüberweisungen aber sehr wohl einen BIC braucht.
Einen BIC anzugeben schadet aber nicht - egal ob er nötig wäre oder nicht.
Bitte neben dem IBAN auch eine BIC angeben. BIC = Bank Identification Code.
Wir versuchen derzeit (etwas widerwillig ...) ein Konto zu eröffnen. PayPal dürfte idealer sein für kleine Beträge. Jedoch ist vorderhand noch keine Überweisung nötig, da wir die Spender informieren, wenn das Ziel erreicht wurde.
Eine Rechnung kann auf jeden Fall ausgestellt werden als signiertes PDF ;-)
Vorschlag: bei einer Spendenzusage im Kommentar angeben, Adresse, Postzustellung oder PDF (würde erst bei Zielerreichung verschickt). Vielen Dank!
Aus verschiedenen Gründen wurde eine Crowdfunding-Plattform nicht in Betracht zogen, es war alles für uns auch noch neu ... vielleicht würden wir heute anders entscheiden. Um die Verwirrung nicht zu vergrössern, möchten wir zurzeit nicht parallel auf einer Plattform eine Sammlung starten, käme wohl nicht gut.
@Fossy: das stimmt offensichtlich. Zum Teil ist der BIC auch in der IBAN drin, aber das weiss oder sieht man nicht unbedingt. Wurde oben ergänzt, vielen Dank!